
Was ist die Tiefsee?
Die Tiefsee ist der größte Lebensraum der Erde.
Wenn wir uns unseren Planeten vom Weltall aus anschauen, sehen wir hauptsächlich Wasser und dieses Wasser besteht hauptsächlich aus Tiefsee. Bis in 11.000 m Tiefe leben hier Lebewesen, in komplettem Schwarz, in Eiseskälte, unter unvorstellbarem Druck. Sie sparen Energie, wo es nur geht, wachsen langsam und verdauen langsam. Und Unzählige von ihnen verwandeln das Schwarz in ein blitzendes Meer aus Leuchtsignalen, weil sie mit Biolumineszenz kommunizieren.
In jeder Probe, die wir heraufholen, entdecken wir neues unbekanntes Leben.
Selbst im so unscheinbar und unbelebt wirkenden Tiefseeschlamm wimmelt es davon.
Die Tiefseeforschung überrascht uns mit so völlig unerwarteten Entdeckungen wie der, dass Manganknollen, die in riesigen Feldern auf dem Tiefseeboden verstreut zu finden sind, nicht nur 1 Million Jahre brauchen, um 1-2 mm zu wachsen, sondern Sauerstoff produzieren.
Auch Kaltwasserkorallen wachsen so langsam, dass ihre Zerstörung oder Beschädigung in menschlichen Zeitskalen praktisch irreversibel ist.
Auf Abbildungen wirken die Geschöpfe der Tiefsee wie Außerirdische, sehr wenige von uns haben die Gelegenheit, sie aus dem Fenster eines U-Bootes bestaunen zu können. Und so fällt es schwer, sich bewusst zu machen, wie essentiell sie und ihre Lebensräume für das Gleichgewicht auf der Erde sind. Die Tiefsee sorgt für die Stabilität globaler Meerestemperaturen, ihre Sedimente speichern CO₂. Besonders der Tiefseeboden spielt eine wichtige Rolle, er ist wie die fragile Haut unseres Planeten. Ihn zu schützen, heißt unseren Planeten zu schützen.
Die Tiefsee
Onno Groß / deepwave.org
Tiefsee
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