
Wem gehören die Mineralien in der Tiefsee?
Uns allen, jedem Menschen auf diesem Planeten. Also auch euch, die ihr gerade diesen Text lest. Seit 1994, seitdem das Internationale Seerechtsabkommen (UNCLOS) in Kraft getreten ist, gehören die Ressourcen des Meeresbodens, die nicht im Hoheitsgebiet eines einzelnen Staates liegen, zum Heritage of Humankind.
Die Internationale Meeresbodenbehörde (International Seabed Authority, ISA) mit Sitz in Kingston, Jamaika, verwaltet den Zugriff und vergibt daher die erforderlichen Lizenzen für den Tiefseebergbau. Bisher sind das allerdings ausschließlich Lizenzen zur Erforschung (Exploration), die Bergbaufirmen drängen nun auf die Freigabe zur Ausbeutung (Exploitation).
Das kleine Problem dabei: Die UN-Behörde hat eine Doppelrolle, sie soll gleichzeitig die Natur der Meerestiefe schützen. Daher bedarf es eines gültigen Mining Codes, der genauestens regelt, wie Bergbau betrieben werden darf, ohne die Tiefsee zu schädigen. An diesem wird seit Jahren gearbeitet, einerseits gut, denn wenn wir Glück haben, dauert das so lange, bis auch der letzte Staat erkennt, dass das Ganze keine gute Idee für unseren Planeten ist. Andererseits gefährlich, weil es rein rechtlich die Möglichkeit gibt, ohne Mining Code mit dem Tiefseebergbau zu beginnen.
Daher schaut die internationale Gemeinschaft und die involvierte Zivilgesellschaft mit großer Hoffnung auf die neue Generalsekretärin der ISA, die Meeresbiologin Leticia Carvalho, dass sie die Prozesse transparenter, gerechter und mit dem Fokus auf den Schutz der Meeresumwelt gestalten wird.
Deutschland unterstützt bis auf Weiteres keinen Tiefseebergbau
deepwave.org
Internationale Meeresbodenbehörde (ISA) wahrt den Schutz der Tiefsee
stiftung-meeresschutz.org
Von der Verantwortung der Staatengemeinschaft
worldoceanreview.com
Voices calling for a moratorium
deep-sea-conservation.org
EU Commission reaffirms stance against deep-sea mining in favour of marine protection
ejfoundation.org